Vom Garten auf den Ostertisch

Ostereier stehen für Fruchtbarkeit, den Frühling und für neues Leben. Sie sind fester Bestandteil der kommenden Feiertage: Als Dekoration, zum Spielen – und erst recht zum Essen. Es ist deshalb sinnvoll, auf künstliche Farbstoffe mit potenziell ungesunden Inhaltsstoffen zu verzichten und die Eier mit Naturmaterialien zu färben. Kräuter, Blumen, Gewürze, Gemüse und Obst bieten alle Farben des Regenbogens. Rot wird es mit Roter Bete, Rosa mit Himbeeren, Orange mit geraspelten Möhren oder Paprika, Gelb mit Kamillenblüten, Löwenzahn und Kurkuma, Grün mit Spinat, Petersilie, Brennnesseln oder Giersch, Blau mit Blaubeeren oder Rotkohl, lila mit Holundersaft, Braun mit Zwiebelschalen und Schwarz-Grau mit schwarzem Tee. Gemüse, Kräuter, Reste aus dem Beet und das ein oder andere aus dem Vorrat zu nutzen, spart außerdem Geld und Ressourcen. Die Reste der Färberei landen auf dem Kompost und die Eier schmecken gleich noch mal so gut.

Wie genau ein jedes Ei am Ende ausschaut, ist jedes Mal eine Überraschung. Weiße Eier nehmen Farbe anders an als braune Eier. Auch die Maserung entscheidet über den Farbton. Mal ist ein Rote-Bete-Ei knallig, mal eher zart gefärbt und ausgerechnet die blassen Zwiebelschalen zaubern den Eier ein gleichmäßig tiefes Fuchsbraun auf die Schale.

Auch die Färbemethode beeinflusst das Ergebnis. Um Ostereier zu färben, gibt es zwei Verfahren: Kaltfärben und Heißfärben. Beim Kaltfärben kommen die Eier in die vorher gekochte oder anderweitig zubereitete Färbelösung, beim Heißfärben werden Färbesubstanzen und Eier zusammen gekocht. Beide Methoden haben ihre Vorteile.

Schneller geht Variante zwei, das Heißfärben.

Das Heißfärben

Dafür die Eier zusammen mit dem Material für die gewünschte Farbe in einen Topf mit Wasser geben und zum Kochen bringen.

Auf 1 Liter Wasser braucht es 3 Tassen Färbematerial: zerrupftes Blattwerk, geraspeltes Gemüse, zerdrücktes Obst. Bei Gewürzen geringere Mengen verwenden, hier reichen 3 bis 5 EL pro Liter Wasser. Am besten nutzen Sie alte Töpfe. Die Farbstoffe können Spuren hinterlassen, die nicht so leicht abgehen.

Einige Minuten kochen lassen und dann noch ein, bis zwei Stunden im Sud ziehen lassen.

Das Kaltfärben

Beim Kaltfärben den Sud wie beschrieben kochen, nur ohne Eier. Diese kommen erst hinein, wenn der Sud kalt ist. Anderes als bei Variante 1 lassen sich so auch nicht hartgekochte bunte Eier herstellen, sie können sogar roh sein oder ausgeblasen. Einige Stunden im Sud ziehen lassen.

Mit Zitronensaft oder Essig – auf einem Wattestäbchen – bekommen die Eier noch Tupfen, Striche oder andere Muster. Diese Säure »ätzen« die Farbe an den betupften Stellen nämlich wieder weg.

Auch beim Färben kann man den Eiern schon schöne Muster verpassen

Dazu werden die Eier zum Beispiel mit Schnüren umwickelt, ordentlich oder wild. So kommen sie ins Farbbad. An den umwickelten Stellen färbt sich das Ei nicht, es bleibt ein interessanter Abdruck. In Apfelsinennetzte oder alte Spitzengardinen gewickelte Eier sehen noch spektakulärer aus. Filigrane Muster lassen sich mit Blüten und Blättern erzeugen. Vor dem Färben diese auf dem Ei drapieren. Das so verzierte Ei in eine Perlonstumpfhose stecken oder in einen Teefliter wickeln. So bleiben die Schablonen an Ort und Stelle. Durch die feine Membran gelangen die Farbstoffe aufs Ei, da wo die Blüten und Blätter sitzen, bleibt die Schale hell.  

Noch eine Möglichkeit: Den Eiern ein Krönchen aufsetzen. Dazu braucht es noch wasserfeste Stifte und dünne biegsame Zweiglein – am besten schon mit Blüten oder noch mit Früchten. Dann jeweils einen oder mehrere Zweige zu einem kleinen Krönchen winden. Das klappt gut, wenn die Zweige etwa dreimal so lang sind wie der Durchmesser. Eventuell muss man ein bisschen probieren, dass die Blüten oder Beeren auch außen zeigen oder schön in die Höhe wie bei einem Diadem, damit sie gut zur Geltung kommen. Zum Schluss bekommen die Eier noch ein Gesicht.

Schöne Ostern!