Kräuter in Töpfen und Kübeln

Lust auf Kräuter? Dazu braucht es keinen Garten. Kräuter in Töpfen haben viele Vorteile. Sie sind schnell erreichbar. Wer ein fast fertiges Gericht mit frischen Kräutern vollenden möchte, findet alles vor der Tür. Das verschafft nicht nur Unabhängigkeit vom Angebot, sondern eröffnet Möglichkeiten überraschender kulinarischer Erfahrungen. Nicht zuletzt ist solch ein nützlicher Topf-Kräuter-Garten ein dekorativer Anblick und ein duftendes, sinnliches Erlebnis.

Und: Töpfe sind mobil; empfindliche Kräuter können schnell und bequem widrigen Witterungsbedingungen entzogen werden. Zudem sind viele Kräuter dankbar für das Mehr an Wärme, das tagsüber von der Hauswand oder Terrasse gespeichert und nachts an die Töpfe abgegeben wird. So eröffnen sich auch Balkongärtnern die Erfahrungsmöglichkeiten des Wachsens, des Erntens und des Vergehens.

Welches Kräutlein darf's denn sein?

Naheliegende Frage: Welche Kräuter eignen sich für die Topfkultur? Eigentlich alle, die nicht zu tief wurzeln oder zu groß sind. Von vielen Kräutern gibt es zudem Sorten, die besonders klein und kompakt sind und die sich deshalb gut für Töpfe eignen. Die meisten mediterranen Kräuter sind an Hitze und Trockenheit angepasst. Deshalb sind sie ideal für die Kultur in Töpfen, Kübeln und Balkonkästen.

Die Minzen tanzen hier etwas aus der Reihe und reagieren beleidigt, wenn sie in einen heißen Topf gesperrt werden. Sie bevorzugen Bewegungsfreiheit im lichten Schatten und humoser Erde. Doch in größeren Kübeln, die durchaus flach sein können, halten es auch die Minzen ein bis maximal drei Jahre aus. Dann jedoch sollten sie aufgenommen und in frisches Substrat gepflanzt werden.

Wer Misserfolge vermeiden will, möge folgende Empfehlungen bedenken:

Wählen Sie den Topf nicht zu klein; ein Volumen von mindestens fünf Litern sollten Sie Ihren Kräutern schon gönnen, Nur der genügsame Thymian gibt sich mit kleineren Töpfen und sogar Balkonkästen zufrieden. Sorgen Sie dafür, dass ein guter Wasserabzug gewährleistet ist, denn mediterrane Kräuter mögen keine nassen Füße. Das funktioniert problemlos, wenn Sie eine Schicht Tonscherben zuunterst in den Topf geben.

Terrakotta-Töpfe sehen zwar schön aus, trocknen aber leider schneller aus als Plastiktöpfe. Weiterer Nachteil von Terrakotta: Nach dem Winter bleibt von diesen Töpfen allzu oft nur ein Scherbenhaufen. Wer dennoch auf Tongefäße nicht verzichten will, sollte sich für Qualitätsware entscheiden. Heißgebrannte italienische Ware (»Impruneta«) übersteht den Winter problemlos.

Terracotta-Töpfe

Die meisten Kübel-Kräuter fühlen sich am wohlsten in einem Substrat, das zu je einem Drittel aus Lehm, grobem Sand und reifem Kompost besteht. In unserer Gärtnerei ist auch eine hochwertige, spezielle Bio-Kräutererde erhältlich. Junge Pflanzen sollten alle ein bis zwei Jahre umgetopft werden, ältere Pflanzen halten es drei bis vier Jahre in ihren Kübeln aus. Wer seinen Mittelmeerkräutern etwas Gutes tun will, stattet sie mit einem trockenen Kragen aus. Gemeint ist eine Mulchschicht aus feinem Kies, die den Boden schützt.

Von März bis Juni brauchen Kübelpflanzen zusätzliche Nährstoffe, danach sollte man die Düngung einstellen. So können die Pflanzen ihr Wachstum rechtzeitig vor dem Winter abschließen. Das macht sie unempfindlicher gegen Frost. Prüfen Sie täglich, ob Ihre Kübel-Kräuter Wasser benötigen. Gießen Sie möglichst in den Morgen- oder Abendstunden – und nicht, wenn die Sonne nahezu senkrecht vom Himmel brennt. Bitten Sie nette Nachbarn, sich bei Abwesenheit oder Urlaub um Ihre Kräuter zu kümmern. So vermeiden Sie unliebsame Enttäuschungen bei Ihrer Rückkehr.

Nicht alle nehmen Kälte gelassen

Sicher wird jeder Kräuterfreund versuchen, seine mediterranen Schätze gut über den Winter zu bringen. Dabei lassen sich mehrere Arten von „winterhart“ unterscheiden. Einige Kräuter überstehen in ihrem Topf auf dem Balkon vergleichsweise gelassen „normale“ Winterbedingungen. Diese Arten dürfen den Winter in ihren Töpfen draußen verbringen. Hierzu gehören Salbei (die meisten Sorten von Salvia officinalis), Berg-Bohnenkraut, Ysop, die meisten Lavendel-Sorten, die meisten Thymian-Sorten, Minze, Fenchel und Oregano.

Ihre Kübel-Kräuter sind für einen Standort dankbar, der sie vor Wintersonne und damit vor großen Temperaturschwankungen schützt. Bei durchgefrorenem Boden ist die Gefahr der Austrocknung besonders groß. Meistens ist diese Austrocknung der Grund für den Verlust von Pflanzen während des Winters. Im Schatten ist die Trockenheit weniger gefährlich, weil kaum Verdunstung über das Blattwerk erfolgt.

Doch unterschätzen wir die echten Stauden nicht! Im Topf ertragen sie im Winter enorm viel Trockenheit, da sie im Wurzelstock überdauern. Pflanzen, die im Winter belaubt sind (überwiegend holzige wie Lavendel, Thymian und Salbei), verlangen zwar ein Mindestmaß an Feuchtigkeit, lieben es aber tendenziell dennoch eher trocken. In besonders nasskalten Wintern sind deshalb auch diese Kräuter besser im kühlen Winterquartier aufgehoben.

Bei extremer Kälte können sowohl der Topf als auch die Pflanze einen zusätzlichen Frostschutz erhalten. Lichtdurchlässiges Vlies aus dem Gartenfachhandel ist für Pflanzen gut geeignet. Die Wurzeln in den Töpfen kann man mit verschnürter Noppenfolie, Teppichresten oder auch Zeitungen schützen.

Für solche rauen Bedingungen sind andere Arten wie etwa Rosmarin, einige Thymiane und Lavendel, oder auch Lorbeer zu empfindsam. Sie verlangen ein geeignetes Winterquartier, am besten in einem hellen, aber ziemlich kühlen Raum mit hoher Luftfeuchtigkeit. Die Temperatur sollte hier höchstens 10°C erreichen. Ein warmes Zimmer ist also völlig ungeeignet, ein heller Keller- oder Garagenraum dafür um so besser. Sogar zeitweilige gemäßigte Minustemperaturen sind dort kein Problem, da in den Räumen die Luft nicht bewegt ist und damit die austrocknende Verdunstung über die Blätter eingeschränkt ist.

Auch Kübel-Kräuter, die bei uns nicht winterhart sind, lassen sich relativ einfach bei Temperaturen zwischen 2 und 10°C in einem kühlen, hellen Raum, überwintern. Dazu gehören unter anderem das robuste Strauch-Basilikum 'African Blue', Zitronen-Verbene, Ananas-Salbei, Frucht-Salbei, und Zimmerknoblauch.


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