Eindrucksvoller Winterblüher:
Helleborus foetidus

Warum nur hält sich der irreführende Trivialname »Stinkende Nieswurz« für diese attraktive wintergrüne Blattschmuckstaude so hartnäckig? Selbst die feinste Nase wird sich schwertun, einen angeblich nicht angenehmen Geruch auszumachen. Nur beim Zerreiben der Blätter lässt sich ein moschusähnlicher Duft ausmachen. Da gefällt uns die zweite deutsche Bezeichnung »Palmblatt-Schneerose« für diese schöne, vollkommen winterharte Wildstaude schon besser. Denn über glänzendem tiefgrünem, fein geteiltem und tatsächlich ein wenig an Palmen erinnernden Laub erheben sich ab Februar bis weit in den April hinein die hohen, Blütenstände mit ihren hellgrünen, meist rot gerandeten Blütenglocken. Ihr Nektar ist bei den ersten Hummeln und Wildbienen hochwillkommen.

Aufgrund der langen Blütezeit bieten sich etliche Frühjahrsblüher für dekorative Gemeinschaften an. Auch Gräser, Farne und Funkien sind sehr gute Partner. Die Nieswurz gedeiht an trockenen bis frischen Standorten in der Sonne bis hin zu halbschattigen Arealen. Optimal ist ein durchlässiger, nicht zu nährstoffreicher, bevorzugt kalkhaltiger Boden im lichten Gehölzschatten. An solchen Plätzen wird Helleborus foetidus willig versamen.