Oktober-Preisrätsel (2023)

Wir finden uns heute im Zwiebellager wieder, denn Zwiebeln ergänzen einen Staudengarten doch aufs Feinste. Genaugenommen sind hier Zwiebeln, Knollen und Rhizome, wir wollen ja botanisch korrekt sein .... Herzlich willkommen bei uns auf der Jungviehweide.

Gärtnerin Marie ist im Zwiebellager beschäftigt und hat Unterstützung von den Azubis Sabrina, Xenia und Max. Gärtnermeister Sebastian kommt etwas später dazu, er liebt das Zwiebellager und hat wie immer Geschichten (und Hinweise) parat.

„Ihr müsst sie sehr vorsichtig behandeln, sie zerbrechen leicht. Schaut, jeder Einzelne wird mit Heu ausgepolstert und kommt in eine Holzkiste, die Beschriftung mache ich selber. Danach packen wir die Tulpenzwiebeln aus, aber das erkläre ich extra."

„Meiner hat neun Arme."

„Meiner auch."

„Bei mir sind es zehn..."

„Ah, da habt ihr ja den imposantesten Vertreter dieser Gattung. Könnt ihr Euch das vorstellen, sie werden bis zu 2,5 Meter hoch, wenn der Boden ausreichend gehaltvoll ist."

„Naja, Meister, die Wurzelstöcke sind zwar schön saftig und groß, aber ehrlichgesagt – ich kann es mir nicht vorstellen. Diese krakigen Dinger..."

„Nun, es ist schon eine wunderbare Verwandlung, wenn jedes Frühjahr aus den fleischigen Wurzeln die Triebknospen austreiben und dann kräftige Pflanzen wachsen. Sie schießen im Zeitraffertempo hoch, soviel Kraft haben sie gespeichert."

„Und dann blühen sie so schön, wie lange Kerzen."

„Ja, der botanische Name aus griechischen Wortbestandteilen bezeichnet sie als „Schweif", das finde ich auch sehr passend. Ein Schweif besteht aus hunderten sternförmiger Einzelblüten, weißlich-rosa. Der andere Wortbestandteil beschreibt den ursprünglichen Lebensraum. Wer weiß etwas dazu?"

„Trockene und manchmal felsige Steppengebiete, ich glaube die Heimat liegt in Zentralasien."

„Sehr gut Sabrina, und was bedeutet das für die Pflanzung?"

„Wir Gärtner imitieren die ursprünglichen Lebensbedingungen und pflanzen sie auf eine Schicht aus Grobsand. Bei sehr schweren Böden braucht man zusätzlich noch eine dicke Drainschicht darunter. Am besten liest man das in unserer Zwiebel-Fibel nach, da ist das gut verständlich erklärt."

„Ein schlauer Hinweis. Vielleicht noch eine Info für Euch alle: genau diese Art ist gar nicht so empfindlich wie man denkt, in jedem Falle nicht so sensibel wie die übrigen Arten im Sortiment. Darauf weist uns der Artname eindeutig hin."

„Was bedeutet er eigentlich genau?"

„Nun – an sich besagt der Name: kräftig, kraftvoll oder auch widerstandsfähig, unempfindlich. Konkret ist diese Pflanze nicht zimperlich wenn es mal zu trocken oder kurzzeitig zu nass wird. Aber: ein gehaltvoller Boden ist Voraussetzung. Bei uns steht sie nun schon seit 20 Jahren im Mutter¬pflanzen¬quartier und hat sich von 3 Exemplaren auf eine hübsche Kolonie mit etwa 10 Pflanzen ausgeweitet. Sie sitzt in zweiter Reihe hinter mittelhohen Gräsern, weil das Laub ja nach der Blüte vergilbt und unansehnlich wird ..."

Wie heißt die prachtvolle, imposante Schmuckstaude für den Frühsommergarten?