Bunter Herbst:
Klettfiguren und Bucheckerpuzzle

Glänzendbraune Kastanien, lackrote Hagebutten, kugelige Eicheln: überall liegen und leuchten die Früchte des Herbstes. Taschenweise tragen Kinder sie nach Hause; auch viele Erwachsenen können und wollen der magischen Anziehung nicht widerstehen. Zum Basteln kommen wir dann meist nur selten. Wenn, dann müssen es nicht immer Kastanienmännchen mit Eichelhut sein. Weil sie auf ihren Zahnstocherbeinen nicht stehen und der Kopf immer wieder abfällt und weil sie sowieso nicht so toll aussehen wie in der Bastelanleitung oder auf Pinterest. Es gibt so viele Möglichkeiten mehr, Nüsse und Früchte mit letzten Blüten, Samenständen und anderen Naturschätzen zu kombinieren.

Deshalb: sammeln Sie einfach noch mehr: letzte Blüten, Samenstände, Kletten. Damit können die Kinder puzzeln und Figuren zusammenfügen.

Das macht nicht nur Spaß, sondern ist vor allem für Kinder allerbeste Frühförderung: Die unterschiedlichen Oberflächen auf der Haut zu spüren – von glatt über pieksig, strubbelig oder hart – bescheren den Kleinen wertvolle haptische Sinneserfahrungen. Sie trainieren die Feinmotorik, nutzen ihre Fantasie und Kombinationsfähigkeit.

Oft hält das alles ohne Klebstoff gut. Wenn die Kinder es hin- und hertragen oder richtig damit spielen wollen, können die Teile auch mit Bastel- oder Heißkleber befestigt werden. Die Kunstwerke halten dann länger, können aber natürlich dann nach der Herbstsaison nicht einfach in den Biomüll oder zurück in Garten.

Das braucht es:

  • Letzte Blüten wie Sonnenhut, Astern, Gänseblümchen
  • Samenstände verblühter Blumen zum Beispiel von Mohn, Akelei, Glockenblumen, Karden, Witwenblumen, Skabiosen
  • Eicheln und Eichelhütchen, Bucheckern und -hüllen, Nüsse, Kastanien
  • Hagebutten und andere Wildfrüchte wie Kornelkirschen oder Weinbeeren
  • Zapfen von Erlen, Hopfen, Lärchen
  • Tasche fürs Sammeln, Schere, um Stiele und Stängel zu kürzen, eine Unterlage, wenn drinnen gepuzzelt wird.

So geht’s:

  • Gehen Sie mit den Kindern raus in die Natur oder den eigenen Garten. Sprechen Sie vorher ab, was gesammelt werden darf, im Garten sollten es nicht die Lieblingsblumen sein; und auch in Feld, Wald und Wiesen bitte darauf achten, nur so viel zu nehmen wie man braucht. Wichtig bei ganz kleinen Kindern: Die eingesammelten Materialien sollten nicht zu kleinteilig sein, damit sie nicht verschluckt werden können. Und natürlich nicht hochgiftig wie zum Beispiel Eibenbeeren. Aber auch Kastanien oder rohe Holunderbeeren sind nicht verträglich. Also aufpassen, dass nichts in den Mund wandert oder die Finger abgeschleckt werden.
  • Wieder zurück können Sie dann die Schätze ausbreiten; in der Herbstsonne, wenn das Wetter schön ist. Sonst drinnen auf einer Unterlage.
  • Zunächst kaputte Früchte entfernen, eventuell säubern von Dreckklümpchen und Laubresten.
  • Sollten aus Versehen Käfer oder Schnecken mit gesammelt worden sein, die bitte wieder in die freie Wildbahn entlassen.
  • Und dann wird einfach losgepuzzelt und gespielt: Hagebutten in Eichelhütchen, Eicheln in Nussschalen, Blüten in die Bucheckern. Was passt alles noch hinein, wo bekommt man eine Kastanie unter?
  • Als Füllung für die Fruchthüllen können auch weiche Wollkugeln oder zusammengekugelte Rohwolle dienen. Die kleinen Glöckchen vom Schokohasen oder Weihnachtsmann passen ebenfalls perfekt hinein. Als »Füllung« lässt sich aber auch alles andere verwenden, was vielleicht noch im Kinderzimmer oder in der Resteschublade liegt: glänzende Murmeln, Holzperlen oder auch einfach hübsche Kieselsteine und Schneckenhäuser.
  • Auch Wasserfarben oder Filzstifte können zum Einsatz kommen. Besonders gut haften Farben und Stifte auf der hellen weichen Fläche von Kastanien. So lassen sich Gesichter aufmalen oder mit flächigem Bemalen ein Regenbogen zaubern.

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